Nachbarschaftsakademie 2015
Stadt – Land – Boden
Unterstützt von der anstiftung hat die Nachbarschaftsakademie über den Sommer 2015 Stadt- und Land-AktivistInnen, KünstlerInnen, ArchitektInnen, VertreterInnen von Initiativen sowie Forschende eingeladen, um zu Fragen der Zukunftsfähigkeit urbaner und ländlichen Räume, der Gemeingüter, der Bodenpolitik und des sozialen Wohnens zu arbeiten (Ausführliches Programm 2015). Unterstützt von der anstiftung haben wir mit Partnern aus New York, Chicago, Paris, Madrid / Asturien, Hamburg, München, Berlin und Brandenburg Workshops, Spaziergängen, Filmvorführungen, öffentlichen Interventionen und Nachbarschaftsessen durchgeführt. Mit Hilfe von Manuals werden die Erfahrungen und Methoden dokumentiert und zugänglich gemacht.
This Land is Your Land / Erkundung urbaner Gemeingüter
Paula Z. Segal von 596 Acres (New York City), Anna Heilgemeir und Enrico Schönberg (beide Stadt von Unten) haben in Form von Mappings, Diskussionsrunden, Spaziergängen und Interviews mit Expertinnen und Initiativen Gemeingüter in Kreuzberg sichtbar gemacht.
The Future of Food in the Berlin-Brandenburg Bioregion
Die Künstler Bonnie Fortune und Brett Bloom ((Temporary Services, Half Letter Press) aus Chicago haben gemeinsam mit Åsa Sonjasdotter und Marco Clausen eine Interviewreihe mit urbanen GärtnerInnen und Bauern und BäuerInnen in der Region durchgeführt, u.a. zu den Themen Landgrabbing, Ernährungssouveränität, Klimazusammenbruch, Arbeit mit Pferden und Stadt-Land-Beziehungen. Die aus den Interviews entstandene Publikationen kann hier frei heruntergeladen werden.
Water and Land
Die Klasse Design for the Living World von Marjetica Potrč (HFBK Hamburg) hat in der Nachbarschaft Erkundungen und Expertengespräche zu Fragen von Wassers und Bodens durchgeführt (u.a. Mit der Roof Water Farm, Bäume am Landwehrkanal, Flussbad
Die Laube
Initiiert von Florian Köhl (fatkoehl architekten), Christian Burkhard und Marco Clausen (Prinzessinnengärten) soll mit der Laube 2016 in den Prinzessinnengärten eine dreigeschossige experimentelle Architektur entstehen, die offener Lern- und Austauschort dienen wird. Die Laube entsteht im Selbstbau zusammen mit Freiwilligen, Studierenden und Auszubildenden.
INLAND
Fernando García-Dory hat seine Plattform INLAND als Modell vorgestellt, um Fragen von Territorien, Geopolitik, Kultur und Identität zwischen Stadt und Land kollaborativ zu bearbeiten.
Commons, Community Organizing & Community Design
Der Architekt, Tischler, Forscher und Autor Mathias Heyden hat VertreterInnen von stadt- und mietenpolitischen Initiativen eingeladen, um in mehreren Workshops über zukünftige Organisationsformen und gemeinsame Arbeitsweisen nachzudenken.
What to do when utopia hits the wall of the present?
Doina Petrescu und Constantin Petcou vom Atelier d’architecture autogérée in Paris arbeiten an alternativen Modellen des Wohnens, Produzierens und Konsumierens. Mit R-Urban haben sie ein vielbeachtetes Pilotprojekten in Colombe bei Paris umgesetzt. In ihrer Präsentation haben sie auf die akute Gefährdung von R-Urban hingewiesen, das einem temporären Parkplatz weichen soll. Die Zusammenarbeit wird 2016 fortgesetzt im Rahmen des Projekts Locating and Figuring Care and Commons in the Rurban Realm (Perspektive. Fonds für zeitgenössische Kunst und Architektur).
Konvivialismus, Commons, urbaner Aktivismus und urbane Gärten
Christa Müller, Andrea Baier und Karin Werner von der anstiftung haben eine Gesprächsreihe zu den Themen „Konvivialismus und Urban Commons“ (Frank Adloff und Johannes Euler), „Urbaner Aktivismus und Planung“ (Christopher Dell), zur „Klimadebatte“ (Sybille Bauriedl) und zum Urban Gardening Manifest „Die Stadt ist unser Garten“ kuratiert.
Bodenfrage, Mieterkampf und Selbstversorgung in Stadt und Land
Der Filmkurator Florian Wüst hat Filmabende zum Arbeiterwohnungsbau in der BRD und zur Geschichte des sozialen Wohnungsbaus und von Landsiedlungen zusammengestellt sowie „The Real Dirt on Farmer John“ gezeigt.
SUPPE
Zusammen mit Initiativen und AktivistInnen organisiert die Nachbarschaftsakademie Veranstaltungsreihe zu Ernährungssouveränität im globalen Kontext, u.a. zu Gärten in Brasilien und Kolumbien, sowie zu 15th Garden, einem Unterstützungsnetzwerk für Gärten in belagerten Städten und Regionen in Syrien.
Nachbarschaftsspaziergänge
In Form von Spaziergängen durch den Kiez besuchen wir Initiativen, die sich für MieterInnen und ökologische, soziale und kulturelle Freiräume einsetzen oder ihre Geschichte erzählen. Darunter das ehemalige Dragonergelände, Kotti & Co und das FHXB Museum. Umgekehrt hat bei uns der alternative CSD halt gemacht.
Nachbarschaftessen
Der Gastronomen und Philosoph Jean Anthèlme Brillat-Savarin hat in seinem Buch „La physiologie du goût, ou Méditations de gastronomie transcendante“ (1825) die Konvivialität als Freude des Beisammenseins definiert. Die Idee der guten und freundschaftlichen Kommunikation im Rahmen einer Tischgesellschaft in Verbindung mit der Sorge um das Gemeinwesen setzen wir in Form der Nachbarschaftsessen fort. Dabei wurden wir unter anderem von Mixed Pickles unterstützt.