Land in Bürgerhand

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Zu Gast in der Nachbarschaftsakademie haben die „Ökonauten“ ihr Modell einer Genossenschaft vorgestellt, in dem Bürgerinnen und Bürger gemeinschaftlich Land erwerben, um jungen BerufseinsteigerInnen den Aufbau ökologischer Betriebe in der Region zu ermöglichen. In den Vorgesprächen zu der Veranstaltung mit den angehenden GenossInnen haben wir uns erste Überlegungen gemacht zu dem Verhältnis zwischen Bodenbesitz und einer kleinteiligen, ökologischen Landwirtschaft, die uns regional versorgt:


Immer mehr Menschen wollen wissen, wo ihre Lebensmittel eigentlich herkommen und wie und von wem sie angebaut werden. Viele, gerade auch in Berlin, wünschen sich inzwischen frische Produkte auf den Tisch, die nicht nur biologisch angebaut werden, sondern auch vom Bauernhof um die Ecke kommen. Aber gibt es sie eigentlich in der Regionen, die Vielzahl kleiner und unabhängiger ökologischen Betriebe, die für eine wachsende Nachfrage täglich frische oder handwerklich verarbeitete Produkte nach Berlin und in die Städte Brandenburgs bringen könnten? Die uns die saisonalen Kisten vor die Haustür stellen, am Wochenende auf dem Markt Tips für die Zubereitung geben oder unser Lieblingsrestaurants an der Ecke beliefern? Wir wünschen uns Bauern und Bäuerinnen, die weit mehr tun, als nur Lebensmittel zu produzieren. Die die Landschaft nach ökologischen Gesichtspunkten pflegen, über lange Zeiträume den Humus in ihren Böden aufbauen, wichtige Impulse geben für dörfliche Gemeinschaften und die sich vielleicht auch mit anderen zusammentun, um sich politisch für eine andere – gerechtere und zukunftsfähige – Agrarpolitik einzusetzen. Aber wissen wir, unter welchen Bedingungen sie heute Arbeiten und ihren Lebensunterhalt verdienen müssen? Wie können sie angemessen für ihre Arbeit bezahlt werden und gleichzeitig dafür gesorgt werden, das frische, saisonale, biologische Produkte für alle zugänglich un bezahlbar sind?

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Es gibt in den letzten Jahren wieder verstärkt Ansätze, Lebensmittel nicht nur anonym über das Supermarktregal auszutauschen, sondern Verbraucher und Erzeuger in eine direkte Beziehung miteinander zu bringen. Die „Solidarische Landwirtschaft“ ist ein Beispiel für solche Bestrebungen. Auch in der Slow-Food-Bewegung sind solche Ideen zu finden. Auf der „Wir haben es satt“ – Demonstration kommen jedes Jahr im Januar Zehntausende Menschen aus der ganzen Republik, aber auch von internationalen kleinbäuerlichen Bewegungen in Berlin auf die Straße und setzen sich für eine bäuerliche Landwirtschaft ein. Solche direkten Beziehungen könnten Keimzellen sein für andere Stadt-Land-Beziehungen. Zusammenschlüsse von Abnehmer in der Stadt und Höfen in der Region können zu Akteuren werden, die lokale und regionale wirtschaftliche Kreisläufe stärken und zu einem wechselseitigen sozialen und kulturellen Austausch zwischen urbanen und ländlichen Räumen beitragen.

 

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Was tut die Politik? Bisher zu wenig. Obwohl täglich mehr als drei Millionen Menschen in Berlin mit Lebensmitteln versorgt werden müssen und die Stadt damit weitreichenden Einfluss auf ländliche Regionen hat, spielt dass Thema Nahrungsmittel hier nur eine untergeordnete Rolle. Es gibt keinen Senator und keine Senatorin, die sich zentral mit der Frage der Lebensmittelversorgung und der Landwirtschaft beschäftigt. Initiativen kommen oft von Unten, aus den Bedürfnissen kleiner Betriebe oder einzelner Abnehmer*innen heraus. Das sind wichtige Ansätze und Impulse. Doch noch sprechen die Zahlen eine andere Sprache: Immer mehr kleinere Betriebe müssen aufgeben. Die Betriebsgrößen nehmen statistisch immer mehr zu. Flächen für kleine ökologische Betriebe – beispielsweise für die angehenden Bäuer*innen, die gerade ihre Ausbildung in ökologischer Landwirtschaft abschliessen – sind kaum zu bekommen. Große Flächen in Ostdeutschland werden meistbietend von der öffentlichen Hand privatisiert. Durch Bodenspekulation und Förderungen des Maisanbaus zur Biospritgewinnung explodieren die Preise für Land. Von „Landgrabbing“ ist daher nicht mehr nur in der südlichen Hemisphäre die Rede, sondern die Neuverteilung von Böden zugunsten immer größerer Betriebsstrukturen findet auch unmittelbar vor unserer Haustür statt.

 

Das Modell der Ökonauten

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LandwirtschaftDie Bürgergenossenschaft Ökonauten setzt sich für eine neue, gemeinschaftlich organisierten Landwirtschaft in Berlin-Brandenburg ein. Essbare Brücken vom Land in die Stadt sollen für gute Lebensmittel aus der Region entstehen. Sie wollen dafür gute Rahmenbedingungen schaffen und jungen Bäuerinnen und Bauern den Start in die Existenzgründung ermöglichen und Verbrauchinnen und Verbraucher Landwirtschaft wieder näher bringen. Im Rahmen der Nachbarschaftschaftsakademie haben die Ökonauten das Genossenschaftmodell als eine Form demokratischen Wirtschaftens präsentiert. Vorgestellt wurde auch das erste Projekt der Ökonauten. Vivien, Absolventin der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde, plant in der Nähe Berlins den Anbau von Walnüssen. Die Genossenschaft will dazu das nötige Land kaufen und zu Bedingungen an sie langfristig verpachten, die eine solche Gründung erst möglich machen.

Land in Bürgerhand

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Zu Gast in der Nachbarschaftsakademie haben die „Ökonauten“ ihr Modell einer Genossenschaft vorgestellt, in dem Bürgerinnen und Bürger gemeinschaftlich Land erwerben, um jungen BerufseinsteigerInnen den Aufbau ökologischer Betriebe in der Region zu ermöglichen. In den Vorgesprächen zu der Veranstaltung mit den angehenden GenossInnen haben wir uns erste Überlegungen gemacht zu dem Verhältnis zwischen Bodenbesitz und einer kleinteiligen, ökologischen Landwirtschaft, die uns regional versorgt:


Immer mehr Menschen wollen wissen, wo ihre Lebensmittel eigentlich herkommen und wie und von wem sie angebaut werden. Viele, gerade auch in Berlin, wünschen sich inzwischen frische Produkte auf den Tisch, die nicht nur biologisch angebaut werden, sondern auch vom Bauernhof um die Ecke kommen. Aber gibt es sie eigentlich in der Regionen, die Vielzahl kleiner und unabhängiger ökologischen Betriebe, die für eine wachsende Nachfrage täglich frische oder handwerklich verarbeitete Produkte nach Berlin und in die Städte Brandenburgs bringen könnten? Die uns die saisonalen Kisten vor die Haustür stellen, am Wochenende auf dem Markt Tips für die Zubereitung geben oder unser Lieblingsrestaurants an der Ecke beliefern? Wir wünschen uns Bauern und Bäuerinnen, die weit mehr tun, als nur Lebensmittel zu produzieren. Die die Landschaft nach ökologischen Gesichtspunkten pflegen, über lange Zeiträume den Humus in ihren Böden aufbauen, wichtige Impulse geben für dörfliche Gemeinschaften und die sich vielleicht auch mit anderen zusammentun, um sich politisch für eine andere – gerechtere und zukunftsfähige – Agrarpolitik einzusetzen. Aber wissen wir, unter welchen Bedingungen sie heute Arbeiten und ihren Lebensunterhalt verdienen müssen? Wie können sie angemessen für ihre Arbeit bezahlt werden und gleichzeitig dafür gesorgt werden, das frische, saisonale, biologische Produkte für alle zugänglich un bezahlbar sind?

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Es gibt in den letzten Jahren wieder verstärkt Ansätze, Lebensmittel nicht nur anonym über das Supermarktregal auszutauschen, sondern Verbraucher und Erzeuger in eine direkte Beziehung miteinander zu bringen. Die „Solidarische Landwirtschaft“ ist ein Beispiel für solche Bestrebungen. Auch in der Slow-Food-Bewegung sind solche Ideen zu finden. Auf der „Wir haben es satt“ – Demonstration kommen jedes Jahr im Januar Zehntausende Menschen aus der ganzen Republik, aber auch von internationalen kleinbäuerlichen Bewegungen in Berlin auf die Straße und setzen sich für eine bäuerliche Landwirtschaft ein. Solche direkten Beziehungen könnten Keimzellen sein für andere Stadt-Land-Beziehungen. Zusammenschlüsse von Abnehmer in der Stadt und Höfen in der Region können zu Akteuren werden, die lokale und regionale wirtschaftliche Kreisläufe stärken und zu einem wechselseitigen sozialen und kulturellen Austausch zwischen urbanen und ländlichen Räumen beitragen.

 

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Was tut die Politik? Bisher zu wenig. Obwohl täglich mehr als drei Millionen Menschen in Berlin mit Lebensmitteln versorgt werden müssen und die Stadt damit weitreichenden Einfluss auf ländliche Regionen hat, spielt dass Thema Nahrungsmittel hier nur eine untergeordnete Rolle. Es gibt keinen Senator und keine Senatorin, die sich zentral mit der Frage der Lebensmittelversorgung und der Landwirtschaft beschäftigt. Initiativen kommen oft von Unten, aus den Bedürfnissen kleiner Betriebe oder einzelner Abnehmer*innen heraus. Das sind wichtige Ansätze und Impulse. Doch noch sprechen die Zahlen eine andere Sprache: Immer mehr kleinere Betriebe müssen aufgeben. Die Betriebsgrößen nehmen statistisch immer mehr zu. Flächen für kleine ökologische Betriebe – beispielsweise für die angehenden Bäuer*innen, die gerade ihre Ausbildung in ökologischer Landwirtschaft abschliessen – sind kaum zu bekommen. Große Flächen in Ostdeutschland werden meistbietend von der öffentlichen Hand privatisiert. Durch Bodenspekulation und Förderungen des Maisanbaus zur Biospritgewinnung explodieren die Preise für Land. Von „Landgrabbing“ ist daher nicht mehr nur in der südlichen Hemisphäre die Rede, sondern die Neuverteilung von Böden zugunsten immer größerer Betriebsstrukturen findet auch unmittelbar vor unserer Haustür statt.

 

Das Modell der Ökonauten

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LandwirtschaftDie Bürgergenossenschaft Ökonauten setzt sich für eine neue, gemeinschaftlich organisierten Landwirtschaft in Berlin-Brandenburg ein. Essbare Brücken vom Land in die Stadt sollen für gute Lebensmittel aus der Region entstehen. Sie wollen dafür gute Rahmenbedingungen schaffen und jungen Bäuerinnen und Bauern den Start in die Existenzgründung ermöglichen und Verbrauchinnen und Verbraucher Landwirtschaft wieder näher bringen. Im Rahmen der Nachbarschaftschaftsakademie haben die Ökonauten das Genossenschaftmodell als eine Form demokratischen Wirtschaftens präsentiert. Vorgestellt wurde auch das erste Projekt der Ökonauten. Vivien, Absolventin der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde, plant in der Nähe Berlins den Anbau von Walnüssen. Die Genossenschaft will dazu das nötige Land kaufen und zu Bedingungen an sie langfristig verpachten, die eine solche Gründung erst möglich machen.

Land in Bürgerhand

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Zu Gast in der Nachbarschaftsakademie haben die „Ökonauten“ ihr Modell einer Genossenschaft vorgestellt, in dem Bürgerinnen und Bürger gemeinschaftlich Land erwerben, um jungen BerufseinsteigerInnen den Aufbau ökologischer Betriebe in der Region zu ermöglichen. In den Vorgesprächen zu der Veranstaltung mit den angehenden GenossInnen haben wir uns erste Überlegungen gemacht zu dem Verhältnis zwischen Bodenbesitz und einer kleinteiligen, ökologischen Landwirtschaft, die uns regional versorgt:


Immer mehr Menschen wollen wissen, wo ihre Lebensmittel eigentlich herkommen und wie und von wem sie angebaut werden. Viele, gerade auch in Berlin, wünschen sich inzwischen frische Produkte auf den Tisch, die nicht nur biologisch angebaut werden, sondern auch vom Bauernhof um die Ecke kommen. Aber gibt es sie eigentlich in der Regionen, die Vielzahl kleiner und unabhängiger ökologischen Betriebe, die für eine wachsende Nachfrage täglich frische oder handwerklich verarbeitete Produkte nach Berlin und in die Städte Brandenburgs bringen könnten? Die uns die saisonalen Kisten vor die Haustür stellen, am Wochenende auf dem Markt Tips für die Zubereitung geben oder unser Lieblingsrestaurants an der Ecke beliefern? Wir wünschen uns Bauern und Bäuerinnen, die weit mehr tun, als nur Lebensmittel zu produzieren. Die die Landschaft nach ökologischen Gesichtspunkten pflegen, über lange Zeiträume den Humus in ihren Böden aufbauen, wichtige Impulse geben für dörfliche Gemeinschaften und die sich vielleicht auch mit anderen zusammentun, um sich politisch für eine andere – gerechtere und zukunftsfähige – Agrarpolitik einzusetzen. Aber wissen wir, unter welchen Bedingungen sie heute Arbeiten und ihren Lebensunterhalt verdienen müssen? Wie können sie angemessen für ihre Arbeit bezahlt werden und gleichzeitig dafür gesorgt werden, das frische, saisonale, biologische Produkte für alle zugänglich un bezahlbar sind?

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Es gibt in den letzten Jahren wieder verstärkt Ansätze, Lebensmittel nicht nur anonym über das Supermarktregal auszutauschen, sondern Verbraucher und Erzeuger in eine direkte Beziehung miteinander zu bringen. Die „Solidarische Landwirtschaft“ ist ein Beispiel für solche Bestrebungen. Auch in der Slow-Food-Bewegung sind solche Ideen zu finden. Auf der „Wir haben es satt“ – Demonstration kommen jedes Jahr im Januar Zehntausende Menschen aus der ganzen Republik, aber auch von internationalen kleinbäuerlichen Bewegungen in Berlin auf die Straße und setzen sich für eine bäuerliche Landwirtschaft ein. Solche direkten Beziehungen könnten Keimzellen sein für andere Stadt-Land-Beziehungen. Zusammenschlüsse von Abnehmer in der Stadt und Höfen in der Region können zu Akteuren werden, die lokale und regionale wirtschaftliche Kreisläufe stärken und zu einem wechselseitigen sozialen und kulturellen Austausch zwischen urbanen und ländlichen Räumen beitragen.

 

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Was tut die Politik? Bisher zu wenig. Obwohl täglich mehr als drei Millionen Menschen in Berlin mit Lebensmitteln versorgt werden müssen und die Stadt damit weitreichenden Einfluss auf ländliche Regionen hat, spielt dass Thema Nahrungsmittel hier nur eine untergeordnete Rolle. Es gibt keinen Senator und keine Senatorin, die sich zentral mit der Frage der Lebensmittelversorgung und der Landwirtschaft beschäftigt. Initiativen kommen oft von Unten, aus den Bedürfnissen kleiner Betriebe oder einzelner Abnehmer*innen heraus. Das sind wichtige Ansätze und Impulse. Doch noch sprechen die Zahlen eine andere Sprache: Immer mehr kleinere Betriebe müssen aufgeben. Die Betriebsgrößen nehmen statistisch immer mehr zu. Flächen für kleine ökologische Betriebe – beispielsweise für die angehenden Bäuer*innen, die gerade ihre Ausbildung in ökologischer Landwirtschaft abschliessen – sind kaum zu bekommen. Große Flächen in Ostdeutschland werden meistbietend von der öffentlichen Hand privatisiert. Durch Bodenspekulation und Förderungen des Maisanbaus zur Biospritgewinnung explodieren die Preise für Land. Von „Landgrabbing“ ist daher nicht mehr nur in der südlichen Hemisphäre die Rede, sondern die Neuverteilung von Böden zugunsten immer größerer Betriebsstrukturen findet auch unmittelbar vor unserer Haustür statt.

 

Das Modell der Ökonauten

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LandwirtschaftDie Bürgergenossenschaft Ökonauten setzt sich für eine neue, gemeinschaftlich organisierten Landwirtschaft in Berlin-Brandenburg ein. Essbare Brücken vom Land in die Stadt sollen für gute Lebensmittel aus der Region entstehen. Sie wollen dafür gute Rahmenbedingungen schaffen und jungen Bäuerinnen und Bauern den Start in die Existenzgründung ermöglichen und Verbrauchinnen und Verbraucher Landwirtschaft wieder näher bringen. Im Rahmen der Nachbarschaftschaftsakademie haben die Ökonauten das Genossenschaftmodell als eine Form demokratischen Wirtschaftens präsentiert. Vorgestellt wurde auch das erste Projekt der Ökonauten. Vivien, Absolventin der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde, plant in der Nähe Berlins den Anbau von Walnüssen. Die Genossenschaft will dazu das nötige Land kaufen und zu Bedingungen an sie langfristig verpachten, die eine solche Gründung erst möglich machen.