Nachbarschaftsakademie 2016

Kollektives Lernen, Commoning und die Sorge um das Mögliche 

Collective Learning, Commoning and Caring for the Possible

Mit der Nachbarschaftsakademie ist 2015 in den Prinzessinnengärten eine selbstorganisierte und interdisziplinäre Plattform entstanden, die lokale und internationale Künstler und KünstlerInnen, Community-Projekte und partizipativ Forschende verbindet. Diese Plattform hat sich als Raum diskursivem, stadt- und stadt-land-politischen, kulturellem und künstlerischen Austauschs aus den Aktivitäten und Fragen des Prinzessinnengartens heraus entwickelt.

Unter dem Stichwort „Kollektives Lernen, Commoning und die Sorge für das Mögliche“ arbeiten wir an neuen selbstorganisierten Bildungsformen, die sich angesichts weitreichender sozialer und ökologischer Transformationen mit der Frage beschäftigen, wie wir heute und in der Zukunft gemeinsam lernen wollen. Dabei greifen wir auf Methoden, Praktiken und Sprachen zurück, die KünstlerInnen und Initiativen von unten entwickeln. Sie eröffnen als Instrumente der Analyse wie des Engagements neue Sicht- und Arbeitsweisen.

Ausgehend von den drei Leitfragen „Wie lernen wir als Kollektiv der Diversität?“, „Wie kann Commoning in der  r/urbanen Praxis aussehen?“ und „Wie tragen wir gemeinsam Sorge um das Mögliche?“ arbeiten wir in der Nachbarschaftsakademie mit KünstlerInnen, Initiativen, Expertinnen und Projekten, die in zukunftsweisender Form die Zusammenarbeit mit lokalen Communities und populäre Formen der Vermittlung (education popular) miteinander verbinden. In Workshops und öffentlichen Veranstaltungen vermitteln die eingeladenen Gäste ihre eigene kulturelle Praxis an Interessierte und eine breitere Öffentlichkeit.

Hintergrund

Eine Gegenwart weitreichender sozialer und ökologischer Herausforderungen verlangt nach einem Nachdenken darüber, wie wir in und für die Zukunft lernen wollen. Künstlerische Praktiken genauso wie stadt- und nachbarschaftspolitische oder rurale Initiativen und Bewegungen verstehen wir nicht nur als unmittelbares politisches Engagement, sondern auch als Formen des kollektiven Lernens.  Sie eröffnen  neue Formen des Hinsehens, Nachdenkens, Erforschens, Zeigens und Erzählens. In welcher Form können solche bewegungsinternen oder künstlerischen Methoden und Ausdrucksformen als Werkzeuge der Analyse, des Handelns und des Engagements verstanden werden? Wie kann ein Austausch und ein wechselseitiges Lernen zwischen künstlerischer Praxis und anderen gesellschaftlichen Feldern aussehen? Was für neuartige, hybride und partizipative Plattformen jenseits von Vorlesungssaal und Galerie benötigen wir, um dieser wechselseitigen und diziplinenüberschreitenden Befruchtung einen Raum zu eröffnen?